Erinnern und Gedenken am Haus der Kulturen in Lübeck zum Verbrechen aus dem Jahre 1940

Gedenkveranstaltung zum 16. Mai 1940 zwischen Zeughaus und Haus der Kulturen in Lübeck

Das Haus der Kulturen in Lübeck ist eine interkulturelle Begegnungsstätte, in der Menschen zusammenkommen, um in vielfältigen Angeboten einander kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und gesellschaftliches Zusammenleben aktiv zu gestalten. Die feierliche Veranstaltung vom 16. Mai 2022 zur Deportation der Lübecker Sinti und Roma im Jahre 1940 steht eindrucksvoll für ein gelungenes wie informierendes Gedenken.  Das Programm mit Musik und Erläuterung der Vorgeschichte wie Verlauf der Deportation und Verlesung der Opfer-Namen zeigt eindrucksvoll, wie bedeutsam Erinnerungen, an ein Verbrechen aus der Mitte der Gesellschaft heraus, wachzuhalten gilt. 

Vor 82 Jahren wurden am 16. Mai 1940 insgesamt 62 Sinti und Roma in Lübeck verhaftet und in den Fruchtschuppen C im Hafengebiet nach Hamburg verbracht. Mit vielen anderen aus Hamburg und dem gesamten Schleswig-Holstein erfolgte am 20.05.1940  die Deportation in das Lager Belzec bei Lublin. 

Dort begann die systematische Vernichtung einer autochthonen Minderheit. Es war für viele eine Reise in den tausendfachen Tod. Die meisten wurden vergast, durch schwerste Arbeit zu Tode gequält, erlitten unerträgliche Qualen durch Zwangssterilisationen oder Missbrauch bei Menschenversuchen. Das Vernichtungslager Belzec (Bełżec -in der heutigen Woiwodschaft Lublin) war ein deutsches Vernichtungslager, in dem in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen März 1942 und Dezember 1942 neben Sinti und Roma nach Zählung der SS 434.508 Menschen den Tod fanden.  Mit Beiträgen von Nachkommen der Deportierten und Schweigeminute endete die beispielhafte Veranstaltung.

Berry Paskowski vom Verband Deutscher Sinti und Roma e. V. Landesverband-Schleswig-Holstein

Berry Paskowski mit einem Redebeitrag zur Veranstaltung

Die Vorstandsmitglieder des Verbands Deutscher Sinti und Roma e. V. Landesverband Schleswig-Holstein bedanken sich bei dem Veranstalter und allen, die mit Herzblut zum Gelingen der Gedenkveranstaltung beigetragen haben.